von Joanna Maxellon
zur Ortung 11 in Schwabach

Foto von Ralf Heilmann

„Needle Tins“ sind kleine Döschen mit Grammophonnadeln. Als Kind war Joanna Maxellon überzeugt: in jedem dieser Döschen ist ein Schatz versteckt. Mit ihrer raumgreifenden Videoinstallation „Needle Tins“ öffnet die Künstlerin ein solches Schatzdöschen und lädt uns mit ihrer künstlerischen Arbeit für einen kurzen Moment in ihre innerste Welt ein. „Identität“ und „Erinnerung“ sind die inhaltliche Klammer für drei Filmseqenzen, die gleichzeitig in den dunklen Raum projiziert werden: „Erinnerungen sind unser absoluter Reichtum. Gold ist nichts im Vergleich dazu“, so Maxellon: „Wir werden zu dem, was wir sind, indem wir uns erinnern.“

Es sind Kindheitserinnerungen an den Garten in Schlesien, wo sie in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist. Erinnerungen an Glück in Kindheitstagen. Fotos gibt es nicht. Aber Erinnerungen, Bilder, die sie seit langem begleiten, immer wieder wie Traumsequenzen. Es sind einzelne Momente. Alles wird zu einem Moment, kommt und verschwindet – löst sich auf – wird zu Goldstaub. Fotos gleiten sanft ins Wasser. Es sind Fotos, die Maxellon jahrelang gesammelt hat von Menschen, die sie nicht kennt. Alle Fotos erzählen Geschichten vom Glück. 2003 hatte sie die Fotos bereits bei ortung III in einem Container vor dem Bürgerhaus ausgestellt. Jahre später hat sie nun die Fotos in einem See versenkt.

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